Friedrich August von Pauli – ein Ingenieur von Weltruf

Friedrich August von Pauli wurde am 6. Mai 1802 im evangelischen Pfarrhaus in Osthofen als zwölften Kind seiner Eltern geboren.

Den Besuch des Gymnasiums musste Pauli nach dem Tod seines Vaters aus finanziellen Gründen abbrechen.

Sein Bruder, Prokurist einer Hamburger Firma in Manchester, nahm ihn daher 1817 zur Ausbildung zu sich nach England.

Neben der kaufmännischen Ausbildung erhielt Pauli auch Privatstunden in Mechanik und Maschinenbau durch den berühmten Physiker John Dalton. Praktischer Unterricht in der Werkstatt eines Maschinenbauers kam hinzu.

Als sein Bruder starb, eröffnete Pauli zunächst eine kleine Metalldreher-Werkstatt, doch kehrte er 1823 zurück nach Deutschland und studierte nach erfolgloser Arbeitssuche in Göttingen Mathematik und Naturwissenschaften. Zum geplanten Staatsexamen in München reiste er nach München, wo Joseph von Fraunhofer auf ihn aufmerksam wurde und ihn nach und nach zu seinem Assistenten machte.

Als Fraunhofer wenige Jahre später starb, hatte er verfügt, dass Pauli sein Nachfolger werden solle. Dieser lehnte die Stelle aber ab und kehrte in die Heimat zurück. In Speyer arbeitete er an der Planung und Umsetzung deines Teilstücks des Rhein-Rhone-Kanals mit. Später, als „Aushilfs-Ingenieur“, wurde er nach München versetzt zur Projektierung des Kanals zwischen Main und Donau. Nach einer Umstrukturierung des staatlichen Bauwesens 1832 wurde Pauli zum Vorstand der Bau-Inspektion Reichenhall ernannt. 1835 wurde er Oberingenieur bei der obersten Baubehörde, zum Professor der höheren Mechanik an der Universität München und zum zweiten Vorstand an der Polytechnischen Schule ernannt. Die Professur nahm er jedoch nicht wahr, sondern konzentrierte sich auf die Praxis, nun vor allem die des Eisenbahnbaus: Als Bauingenieur und Baubeamter fand er Lösungen für technisch schwierigste Probleme und gilt als Pionier des Eisenbahnwesens, denn er entwickelte den linsenförmigen Fachwerkträger aus Stahl, den heute noch so genannten Pauliträger, so weiter, dass erstmals große Spannweiten überbrückt werden konnten. Von Pauli gilt somit als Schöpfer der Königlich Bayrischen Staats-Eisenbahnen.

Er starb am 26. Juni 1883 in Bad Kissingen.

Dokumente:

Die (ehemalige) Mainzer Südbrücke
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