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Eyles 2 Riesentrauben

Der Großherzogliche Geometer Eyles rät: Riesentrauben

 

Der zweite Tipp aus unserer Reihe aus dem Jahr 1868 richtet sich mit großer Wahrscheinlichkeit nicht an Winzer, sondern eher an Besitzer von Tafeltrauben im eigenen Garten.

Riesentrauben
Um Trauben von ungewöhnlichen Größe und ausgezeichnetem Geschmack namentlich bei edleren Sorten zu erzielen, hat man weiter nichts zu thun, als unter der Traube, sobald sie sich ausgebildet hat, ein kleineres Gefäß anzubringen, dieses mit Wasser zu füllen und dasselbe von Zeit zu Zeit bis zur vollkommenen Reife der Trauben zu erneuern. Jene Weintrauben, bei denen dieses Verfahren angewendet wurde, schienen, verglichen mit den an ein und derselben Rebe, wo man es nicht beobachtet hat, einer ganz anderen Sorte anzugehören und besaßen thatsächlich weit köstlicheren Geschmack.

Der Großherzogliche Geometer Eyles rät

Der Großherzogliche Geometer Eyles rät – Unter dieser Rubrik werden künftig in loser Reihe Tipps und Rezepte für Gartenbau,Viehzucht „und viele andere Gegenstände“ vom Kulturnetzwerk Osthofen e.V. auf der Homepage des Vereins publiziert. Basis dieser Reihe ist das Büchlein „Dreihundert landwirthschaftliche Vorschriften, Mittel und Recepte“ des Großherzoglichen Geometers Eyles, welches 1868 bei der Druckerei Joh. Hoffmann in Osthofen erschien. Manche Ratschläge erscheinen heutzutage skurril, andere erweisen sich als gut umsetzbar und sind schlicht in Vergessenheit geraten, in jedem Falle aber sind die Hinweise interessant zu lesen.

„Ungewöhnlich großen Blumenkohl zu ziehen

Im Mai wird der Blumenkohlsamen auf das Mistbeet gesäet. Nachdem die Pflanzen einen Finger lang geworden sind, mache man in ungedüngter umgrabener Gartenerde neun zolltiefe, 2 Fuß voneinander entfernte Löcher, die oben 3 Zoll in der Rundung weit sind, und gieße dieselben zweimal voll fließenden Wassers. Nachdem das Wasser völlig eingesogen ist, füllt man die Löcher mit Schafmist und setzt nach Sonnenuntergang in jedes Loch eine Pflanze, die man vorsichtig mit einer Maurerkelle herausnimmt. Nachdem man die Erde ringsum recht angedrückt hat, begieße man die Pflanze bei trockener Witterung recht fleißig, und sobald sich die Blume oder der Käse des Kohls gebildet hat, so müssen die inneren Blätter an dem Käse so eingeknickt werden, daß sie sich über die Blumen legen und dieselben gegen den Sonnenbrand schützen.“

Das Kulturnetzwerk Osthofen wünscht guten Erfolg bei Vermessung, Pflanzung und Aufzucht!